Hinweise
Zulassungserweiterung für Aubergine im Gewächshaus
Zulassungserweiterung in Obstbau-, Gemüse- und Zierpflanzen

- Wirkung gegen erwachsene Insekten, Larven und Eistadien
- schnelle Sofortwirkung
- breite Zulassung in vielen Kulturen
- kurze Wartezeiten
- Kombination aus 2 Naturwirkstoffen
- für integrierte und biologische Produktion geeignet
Verfügbare Abpackungen:
Wirkstoff
4,59 g/l Pyrethrine, entspr.
18,36 g/l Natur-Pyrethrum;
825,3 g/l Rapsöl
Zusammensetzung von Pyrethrum
Natur-Pyrethrum enthält 6 verschiedene Pyrethrine. Den größten Anteil machen Pyrethrin I und Pyrethrin II aus, daneben sind auch Cinerin I, Cinerin II, Jasmolin I und Jasmolin II enthalten.
Informationen zu den Wirkstoffen
Spruzit® Neu enthält die Wirkstoffe Natur-Pyrethrum und Rapsöl. Natur- Pyrethrum wird aus einer in Afrika wachsenden Chrysanthemenart (Chrysanthemum cinerariaefolium) gewonnen. Der eigentliche Wirkstoff, die Pyrethrine, ist in den gelben Blütenköpfchen der Pflanzen enthalten. Als zweiten Wirkstoff enthält Spruzit® Neu Rapsöl.
Wirkungsweise
Natur-Pyrethrum gelangt in erster Linie über die Hautöffnungen (Stigmen) in den Körper der Insekten. Durch den Zusatz von Rapsöl wird die Außenhaut der Insekten aufgeweicht, sodass die Pyrethrumaufnahme in den Insektenkörper deutlich erhöht ist. Im Insektenkörper schädigt Pyrethrum die Reizweiterleitung im Nervensystem und führt so zu einem raschen Absterben der Schädlinge.
Für Warmblüter besitzt Pyrethrum dagegen nur eine geringe Toxizität. Natur- Pyrethrum wird durch Sonnenlicht und Sauerstoff rasch abgebaut. Dadurch hat Spruzit® Neu in vielen Kulturen eine kurze Wartezeit.
Der zweite Wirkstoff von Spruzit® Neu , das Rapsöl, besitzt eine sehr gute Wirkung auf die Ei-Stadien von Schädlingen. Dies ist insbesondere bei der Bekämpfung von Spinnmilben, Weißen Fliegen, Wollläusen und Thripsen wichtig. Rapsöl wirkt zusätzlich auch auf die erwachsenen Stadien, indem es die Atmungsorgane (Tracheen) schädigt.
Von der Zulassungsbehörde zugelassene Anwendungsgebiete
Einsatzgebiet | Aufwandmenge | Empfohlene Wasseraufwandmenge/ha für optimale Benetzung | |
Gemüsebau-Freiland | Blattläuse an Kopfkohl (Rot-,Weiß,Spitz- und Wirsingkohl), Kohlrabi, Porree, Zwiebelgemüse (Nutzung als Trockenzwiebel) | 6l/ha | In max. 600 l Wasser/ha |
Beißende Insekten an Gemüsekulturen-Stellflächen; an Jungpflanzen in Anzuchtgefäßen; an Kopfkohl (Rot-, Weiß-, Spitz- und Wirsingkohl), Kohlrabi, Spinat und verwandte Arten | 6l/ha | In max. 600 l Wasser/ha | |
Saugende Insekten (ausgen. Große Johannisbeerblattlaus) an Kopfsalate, frische Kräuter,Bindesalat, Schnittsalat, Römischer Salat; an Wurzel- und Knollengemüse (ausgen. Süßkartoffel; an Spinat und verwandte Arten; an Gemüsekulturen (Jungpflanzen) | 6l/ha | In max. 600 l Wasser/ha | |
Freifressende Schmetterlingsraupen (ausgen. Wickler (Tortricidae)) an Kopfsalate,Bindesalat, Schnittsalat, Römischer Salat | 6l/ha | In max. 600 l Wasser/ha | |
Blattläuse an Gurke und Hülsengemüse | < 50 cm: 6 l/ha, 50-125 cm: 9 l/ha, >125 cm: 12 l/ha | 600 l Wasser/ha 900 l Wasser/ha 1200 l Wasser/ha | |
Beißende Insekten an Hülsengemüse und Spargel | < 50 cm: 6 l/ha, 50-125 cm: 9 l/ha, >125 cm: 12 l/ha | 600 l Wasser/ha 900 l Wasser/ha 1200 l Wasser/ha | |
Spinnmilben an Hülsengemüse – nur zur Befallsminderung | < 50 cm: 6 l/ha, 50-125 cm: 9 l/ha, >125 cm: 12 l/ha | 600 l Wasser/ha 900 l Wasser/ha 1200 l Wasser/ha | |
Saugende Insekten, beißende Insekten (ausgen. Minierfliegen, verstecktfressende Schmetterlingsraupen) an Grünspargel; an Salat-Arten, Spinat und verwandte Arten, Stielmus, Blattkohle zur Nutzung als Baby-Leaf Salat; an Speiserüben, Kohlrübe, Radieschen, Rettich, Erbse zur Nutzung als Baby-Leaf Salat | 6 l/ha | 400-600 l Wasser/ha | |
Saugende Insekten, Freifressende Schmetterlingsraupen an Chinakohl, Moschus-Kürbis, Riesenkürbis, Garten-Kürbis, Flaschenkürbis, Süßkartoffel | 6 l/ha | 400-600 l Wasser/ha | |
Beißende Insekten, Freifressende Schmetterlingsraupen an Patisson, Zucchini | 6 l/ha | 400-600 l Wasser/ha | |
Thrips spp. an Zwiebelgemüse als Bundzwiebeln | 6 l/ha | 400-600 l Wasser/ha | |
Gemüsebau-Gewächshaus | Beißende Insekten, Saugende Insekten an Gemüsekulturen (Jungpflanzen) | 6 l/ha | In max. 1000 l Wasser/ha |
Blattläuse an Kohlrabi, Saugende Insekten (ausgen. Große Johannisbeerblattlaus) und Freifressende Schmetterlingsraupen (ausgen. Wickler Torticidae) an Kopfsalate, Bindesalat, Schnittsalat, Römischer Salat | 6 l/ha | In max. 600 l Wasser/ha | |
Saugende Insekten an frische Kräuter | 6 l/ha | In max. 600 l Wasser/ha | |
Blattläuse, Spinnmilben an Tomate | < 50 cm: 6 l/ha,50-125 cm: 9 l/ha, >125 cm: 12 l/ha | 600 l Wasser/ha 900 l Wasser/ha 1200 l Wasser/ha | |
Zierpflanzen im Gewächshaus | Freifressende Schmetterlingsraupen (ausgen. Wickler Torticidae), Blattwespen, Blattfressende Käfer | Spritzkonzentration:1%ig | 600-1800 l/ha Je nach Pflanzengröße |
Weiße Fliege | Spritzkonzentration 1,5%ig | 600-1800 l/ha Je nach Pflanzengröße | |
Spinnmilben und Saugende Insekten (ausgenommen Kalifornischer Blütenthrips) | Spritzkonzentration:1%ig | 600-1800 l/ha Je nach Pflanzengröße | |
Schildlaus-Arten (inkl. Woll- und Schmierläuse) | Spritzkonzentration: 2%ig | 600-1800 l/ha Je nach Pflanzengröße |
Wartezeit
Tomate im Gewächshaus, Gemüse (ausg. Hülsengemüse), Grünspargel, Speiserüben, Kohlrübe, Radieschen, Rettich, Erbsen, Salat-Arten, Spinat und verwandte Arten, Stielmus, Blattkohle, zur Nutzung als Baby-Leaf Salat im Freiland: 3 Tage.
Frische Kräuter und Hülsengemüse im Freiland, frische Kräuter und Salat im Gewächshaus: 7 Tage.
Hinweis
Stets die aktuelle Zulassung des BVL beachten.
Versuchsergebnisse
Wirkungsgrad von Spruzit® Neu (Mittelwerte aus mehreren Versuchen)

Pflanzenverträglichkeit
Spruzit® Neu hat sich in umfangreichen Versuchen, bei bestimmungsgemäßer Anwendung, als gut pflanzenverträglich erwiesen. Keine Anwendung bei direkter Sonneneinstrahlung. Aufgrund der großen Arten- und Sortenvielfalt im Zierpflanzenbau empfehlen wir, vor der Behandlung größerer Bestände Probespritzungen an Einzelpflanzen durchzuführen, besonders hinsichtlich der Blütenverträglichkeit. Bei Weihnachtssternen, Gerbera, Lantanen, Farnen, Ficus Arten, Ageratum und Basilikum können die Behandlungen unter Umständen zu Blattschäden führen.
Spruzit® Neu hinterlässt keine Spritzflecken auf den Blättern. Behandelte Pflanzen bekommen teilweise eine matt glänzende Oberfläche („Blattglanzeffekt“).
Spruzit® Neu kann im Spritzverfahren auch bei Hydrokulturen eingesetzt werden.
Mischbarkeit
- Spruzit® Neu kann mit PROFI Vital KaliumAktiv gemischt werden. Keine Mischung mit Delan WG, Euparen MWG bzw. Melody Multi oder Schwefelpräparaten. Keine Anwendung von Spruzit® Neu kurz vor oder nach einer Behandlung mit den genannten Produkten.
- alle Tankmischungen sind grundsätzlich unverzüglich nach dem Ansetzen auszubringen.
- vor der Behandlung des gesamten Bestandes müssen die Tankmischungen vorher mittels Probespritzung auf Pflanzenverträglichkeit getestet werden.
- siehe auch Anwendungstabelle
Anwendung

Bei der Anwendung von Spruzit® Neu sollte folgendes beachtet werden:
1. Spritzung bei niedrigen Temperaturen und geringer Sonneneinstrahlung
Spruzit® Neu wirkt umso besser, je geringer die Temperaturen bei der Spritzung sind. Deshalb sollte die Anwendung vorzugsweise in den Abend- oder frühen Morgenstunden erfolgen. Bei Temperaturen über 25 °C ist mit einer nachlassenden Wirksamkeit zu rechnen. Das enthaltene Pyrethrum wird durch den UV-Anteil des Lichtes inaktiviert, sodass die Anwendung nicht bei direkter Sonneneinstrahlung erfolgen darf.
2. Spritzung mit hoher Wasseraufwandmenge
Spruzit® Neu ist ein reines Kontaktmittel. Daher müssen die Pflanzen von allen Seiten vollständig benetzt werden. Die Spritztechnik ist entsprechend anzupassen. Weiterhin ist es wichtig, Spruzit® Neu mit möglichst hoher Wasseraufwandmenge zu spritzen, um eine optimale Benetzung der Pflanzen einschließlich der Blattunterseiten zu erreichen.
3. Wiederholung der Behandlung
Wir empfehlen in der Regel nach 7 Tagen eine Wiederholungsspritzung durchzuführen. Bei Dracaenenthripsen, Schild- und Wollläusen sollte die zweite Behandlung im Abstand von 14 Tagen erfolgen.
Nützlingseinsatz
Spruzit® Neu ist gut für die Spritzung vor einem geplanten Nützlingseinsatz geeignet. Durch die schnelle Abbaubarkeit können viele Nützlinge bereits 3 Tage nach einer Behandlung eingesetzt werden. Ein Repellenteffekt gegenüber Nützlingen, wie von vielen Pyrethroiden bekannt, tritt bei der Anwendung von Spruzit® Neu nicht auf.
Während des Nützlingseinsatzes sollten Pyrethrum-Präparate nur in kleinen Teilbereichen für Korrekturmaßnahmen eingesetzt werden, da direkt getroffene Nützlinge geschädigt werden.
Ökologischer Landbau
Spruzit® Neu kann in biologisch wirtschaftenden Betrieben eingesetzt werden. Beide Wirkstoffe, Pyrethrum und Rapsöl, sind in der entsprechenden Positivliste der EG-Verordnung für den ökologischen Landbau aufgeführt.
Spruzit® Neu ist in der FiBL-Betriebsmittelliste für den ökologischen Landbau in Deutschland gelistet.
Daten zur Umweltverträglichkeit
Nützlinge
Spruzit® Neu ist bei direktem Kontakt schädlich für relevante Nutzorganismen. Durch den raschen Wirkstoffabbau ist jedoch eine rasche Wiederbesiedlung durch Nützlinge möglich.
Bienen
NB 6641: Nicht bienengefährlich (B4).
Gewässer
Keine Wasserschutzgebietsauflage. Giftig für Fische und Fischnährtiere. Gewässerabstandsauflagen: siehe Etikett oder unter:
Einstufung gem. CLP-Verordnung
Aqua. Chron. 2, H411
Abpackungen
Art.-Nr. 611056: 5 Liter Kanister
Art.-Nr. 611057: 20 Liter Kanister
Hinweis
Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Ggf. Warnhinweise und -symbole in der Gebrauchsanleitung beachten.
Über aktuelle zugelassene Anwendungsgebiete und Auflagen informieren Sie sich bitte stets unter:
www.progema.de.
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