Zulassungserweiterung nach § 17 für Finalsan®
breite Genehmigung für die Anwendung auf Flächen für die Allgemeinheit erteilt
Verfügbare Abpackungen:
186,7 g/l Pelargonsäure
Der Wirkstoff von Finalsan® ist die Pelargonsäure. Pelargonsäure, auch Nonansäure genannt, gehört zu den Fettsäuren. Pelargonsäure kommt in der Natur z.B. in natürlichen Ölen und in Pflanzen der Storchenschnabelgewächse (Geraniaceae) vor.
Finalsan® ist ein nichtselektives Kontaktherbizid. Der Wirkstoff von Finalsan® , die Pelargonsäure, durchdringt die Wachsschicht (Kutikula) der Blätter. Anschließend zerstört der lipophile Teil der Fettsäure die Zellmembranen der Epidermiszellen der Pflanze. Hierdurch kommt es zu einer schnellen Abgabe von Zellinhaltsstoffen, sodass die Pflanzen rasch vertrocknen.
Finalsan® wirkt gegen alle ein- und zweikeimblättrigen Unkräuter wie z.B. Löwenzahn, Wegericharten, Gräser, Ackerwinde, Brennnesseln und Disteln. Auch die Blätter von Giersch und Ackerschachtelhalm werden durch Finalsan® schnell zum Absterben gebracht. Finalsan® kann auch gegen Moose und Algen eingesetzt werden, da Finalsan® diese nachhaltig bekämpft.
Schadorganismus | Pflanzenkulturen/Objekte | Aufwandmenge | Zeitpunkt/Häufigkeit |
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Ein- und Zweikeimblättrige Unkräuter | Zierpflanzen und Ziergehölze im Freiland | 166 l/ha bzw. 16,6 %ig, d.h. 1 l Finalsan® mit 5 l Wasser mischen. 1 l Spritzlösung ausreichend für 10 m² Unkrautfläche | max. 4 Anwendungen im Abstand von 21-40 Tagen. (Spritzverfahren als Einzelpflanzenbehandlung) |
Ein- und Zweikeimblättrige Unkräuter | Wege und Plätze* mit Holzgewächsen im Nichtkulturland | 166 l/ha bzw. 16,6 %ig, d.h. 1 l Finalsan® mit 5 l Wasser mischen. 1 l Spritzlösung ausreichend für 10 m² Unkrautfläche | max. 8 Anwendungen im Abstand von 21-40 Tagen. (Spritzverfahren als Einzelpflanzenbehandlung) |
Algen und Moose | Zierpflanzen und Ziergehölze im Freiland | 166 l/ha bzw. 16,6 %ig, d.h. 1 l Finalsan® mit 5 l Wasser mischen. 1 l Spritzlösung ausreichend für 10 m² Unkrautfläche | max. 4 Anwendungen im Abstand von 21-40 Tagen. (Spritzverfahren als Einzelpflanzenbehandlung) |
Algen und Moose | Wege und Plätze mit Holzgewächsen im Nichtkulturland | 166 l/ha bzw. 16,6 %ig, d.h. 1 l Finalsan® mit 5 l Wasser mischen. 1 l Spritzlösung ausreichend für 10 m² Unkrautfläche | max. 1 Anwendungen im Abstand von 21-40 Tagen. (Spritzverfahren als Einzelpflanzenbehandlung) |
Moose | Zier- und Sportrasen | Achtung, andere Anwendungskonzentration 166 l/ha bzw. 1,66 %ig, d.h. 100 ml Finalsan® mit 5,9 l Wasser mischen. 1 l Gießlösung ausreichend für 1 m Moosfläche | max. 1 Anwendung (Gießverfahren zur Teilflächenbehandlung) |
Finalsan® ist im Verzeichnis nach § 17 des PflSchG für die Anwendung auf Flächen für die Allgemeinheit genehmigt und zugelassen. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvl.bund.de.
Die Unkrautbekämpfung auf Flächen im Nichtkulturland ist laut Pflanzenschutzgesetz genehmigungspflichtig. Einzelheiten zum Antragsverfahren sind bei den zuständigen Pflanzenschutzämtern zu erfragen.
Finalsan® wird im Spritzverfahren ausgebracht. Da nur direkt getroffene Pflanzenteile absterben, ist auf eine intensive Benetzung der Unkräuter zu achten. Dies ist am besten bei jungen, kleineren Unkräutern möglich, die 5-10 cm groß sind. Die Unkräuter sollten bei der Spritzung trocken sein, da es sonst zu einer Verdünnung des Wirkstoffes kommen kann.
Bewährt haben sich Flachstrahldüsen. Hohlkegeldüsen liefern oft schlechtere Ergebnisse. Der Spritzdruck sollte bei 2 bar liegen. Das Rückensprühgerät Rapido Green Cleaner ist besonders empfehlenswert für diese Anwendung.
Finalsan® wirkt in einem weiten Temperaturbereich. Da die Wirkung unabhängig von Stoffwechselvorgängen der Pflanze erfolgt, kann Finalsan® vom Frühjahr bis zum Spätherbst eingesetzt werden. Mindesttemperatur bei der Anwendung: 10 °C. Vorzugsweise bei Temperaturen unter 25 °C anwenden.
Bei Wurzelunkräutern empfiehlt es sich, die Behandlung nach 4 bis 6 Wochen zu wiederholen, wenn die Unkräuter wieder eine Größe von 5-10 cm erreicht haben.
Finalsan® hat sich für die schnelle und nachhaltige Bekämpfung von Moosen und Algen auf Stellflächen bewährt. Der Wirkstoff Pelargonsäure zerstört rasch und nachhaltig das Gewebe von Moosen und Algen. Dadurch dauert es Monate, bis die Flächen wieder mit Algen und Moosen besiedelt werden.
Hierdurch wird zum einen die Rutschgefahr auf Stellflächen vermindert. Außerdem wird die Vermehrung von Trauermücken und Sumpffliegen, die ihre Eier gerne unter Algenbeläge ablegen, vermindert. Der Wirkstoff wird auf den Stellflächen rasch abgebaut, sodass die Töpfe bzw. Container bereits kurz nach der Behandlung wieder auf die Stellflächen gestellt werden können.
Untersuchungen der Landwirtschaftskammer Niedersachen zeigen, dass beim Einsatz von Finalsan® gegen Moose und Algen auf Stellflächen mit Bändchengewebe eine deutliche Reduzierung des Krankheitsbefalls mit diversen pilzlichen Schaderregern beobachtet werden kann. Es wurde festgestellt, dass das Infektionspotenzial der in Baumschulen und Zierpflanzenbaubetrieben wichtigen Schaderreger wie Rhizoctonia solani, Phytophthora cinnamomi und Cylindrocladium buxicola stark eingedämmt werden kann.
Zusammenfassung von 4 Versuchen
Finalsan® 166 l/ha, 2000 l Spritzbrühe/ha
Die Versuche haben gezeigt, dass mit hohen Wasseraufwandmengen von 2000 Litern eine gute Durchdringung des Gewebes erreicht und so die Wirkung erhöht wird.
Finalsan® ist ein Totalherbizid, welches alle getroffenen grünen Pflanzenteile abtötet. Das Mittel daher nicht auf Blätter von Kulturpflanzen gelangen lassen. Holzige Pflanzenteile werden nicht geschädigt, sodass Finalsan® problemlos unter Bäumen und Sträuchern angewendet werden kann. Es erfolgt keine Verlagerung des Wirkstoffs über grüne oder braune Rindenteile in Bäume oder Sträucher.
Finalsan® weist eine gute Materialverträglichkeit auf. In Einzelfällen können auf dunklen Materialien nach der Anwendung weißliche Beläge auftreten, die aber nach Regenfällen rasch wieder verschwinden. Kontakt mit Kunstharzplatten, kupfer- oder zinkhaltigen Oberflächen vermeiden. Kontakt mit diesen Materialien kann zu längerfristigen Verfärbungen führen. Beim Kontakt mit Messingteilen kann es zur Ausbildung von Belägen kommen. Bei anderen empfindlichen Materialien Verträglichkeit an verdeckter Stelle prüfen.
Keine Gewässerabstandsauflagen. Eventuell landesrechtliche Bestimmungen beachten. Die Anwendung des Mittels in oder unmittelbar an oberirdischen Gewässern oder Küstengewässern ist nicht zulässig. Schädlich für Wasserorganismen. Finalsan® wird in Gewässern innerhalb weniger Tage abgebaut. Bereits nach einem Tag sind 50 % des Wirkstoffs abgebaut.
Finalsan® wird im Boden rasch abgebaut. Bereits nach drei Tagen sind 50 % des Wirkstoffs abgebaut. Da die Pelargonsäure in Finalsan® verseift ist, führt die Anwendung nicht zu einer Versauerung des Bodens.
Das Mittel wird als schädigend für Nützlinge eingestuft.
NB 6641: Nicht bienengefährlich (B4).
Eye Irrit. 2, H319
Art.-Nr. 00525: 10 Liter Kanister
Art.-Nr. 611063: 20 Liter Kanister
Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Ggf. Warnhinweise und -symbole in der Gebrauchsanleitung beachten.
Über aktuelle zugelassene Anwendungsgebiete und Auflagen informieren Sie sich bitte stets unter:
www.progema.de.
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